blauschwarzberlin – Wir bringen Literatur ins Gespräch.

Wir, das sind Maria-Christina Piwowarski und Ludwig Lohmann. Wir arbeiten beide seit vielen Jahren in der Buchbranche. Wir lesen viel und wir sprechen darüber. Denn wir glauben an die Wirkmächtigkeit der Literatur.

Wir sind überzeugt davon, dass gute Bücher wichtig sind – für die Gestaltung der Freizeit, für die Entwicklung einer empathischen Persönlichkeit und für konstruktive Gesellschaftskritik.

Unser Reden über Literatur ist keine Werbung. Wir schwärmen und wir kritisieren unabhängig. Aber wir arbeiten gern mit Institutionen zusammen, die unsere Werte teilen. Wir setzen uns ein für unabhängiges Publizieren, sind dezidiert feministisch und halten Vielfalt für eine Bereicherung.

 

Maria-Christina Piwowarski

Ich behaupte gern, ich hätte Eloquenz und Rhetorik in verschiedenen gastronomischen Einrichtungen studiert. (Hinter jedem Tresen hab ich gelesen.) Nachdem ich mit Anfang zwanzig genügend Drinks gemixt, Gläser gespült und Theken gewienert hatte, bekam ich mein erstes Kind und – die Reihenfolge ist wichtig – schloss 2010 in Berlin die Ausbildung zur Buchhändlerin ab. Ich habe fast elf Jahre lang in der Buchhandlung ocelot gearbeitet und sie sieben davon geleitet. 

2020 war ich in der Jury für den Deutschen Buchpreis, 2021 wählte ich die Hotlist mit aus, 2023 war ich Jurymitglied beim Bücherfrauen-Literaturpreis Christine.

Seit Herbst 2023 bin ich freiberuflich als Moderatorin im Literaturbetrieb unterwegs — online und analog. Ich schreibe Vorworte, Kolumnen (für das Börsenblatt und die Buchkultur), Texte und einen monatlichen Literatur-Newsletter. 

Seit Herbst 2024 bin ich auch Herausgeberin: Die Anthologie Und ich — versammelt zwanzig Geschichten von Wendepunkten des Lebens.

Ich lese im Durchschnitt monatlich acht Bücher. Lesen ist für mich Zuflucht,  Entspannung und immer wieder auch Inspiration. Gute Bücher machen etwas mit mir – einmal beim Lesen selbst, dieser wunderbar einsamen, stillen, zurückgezogenen Tätigkeit und ein zweites Mal, wenn ich noch einmal laut über sie sprechen kann: im Austausch mit einer einzelnen Person, in Diskussionen oder als Monolog vor großer Runde, im Radio oder auf Instagram. 

Ich will gute Bücher noch häufiger und vielfältiger ins Gespräch bringen und meinen Teil dazu beitragen, Autor:innen (und Übersetzer:innen) bekannter zu machen. 

 

Ludwig Lohmann

Bücher sind nicht alles in meinem Leben. Ich liebe elektronische Musik, baue gern Möbel aus Holz und habe oft die glücklichsten Momente des Tages auf meinem Rad. All das begreife ich jedoch als die andere Seite des Lesens, die frische Luft, die Bewegung, der Anblick eines neuen Bücherregals: Das brauche ich, um dann in den Büchern sein zu können. Texte öffnen mir den Blick auf die Welt, lassen mich Gespräche, die Geschichte, andere Länder und mich selbst besser verstehen.

Lesen als kontemplative Versenkung allein genügt (mir) jedoch selten. Ich brauche den Austausch, das Ereignis, die Inszenierung von Literatur. Deswegen gehe ich so gern ins Theater und deswegen veranstalte ich so gern Lesungen. Hier wird Sprache unmittelbar wirksam, in all ihren intellektuellen und emotionalen Möglichkeiten. Wir können die Welt erhellen, wenn wir mit Leidenschaft über Gelesenes reden. Ja, eigentlich  geht es mir mit Literatur so, wie Magnesium mit Sauerstoff, kaum reagiere ich mit ihr, beginne ich zu leuchten.

Nach meinem Studium der Literaturwissenschaft habe ich viele Jahre gemeinsam mit Maria im ocelot als Buchhändler und Veranstalter gearbeitet. Danach hatte ich die großartige Gelegenheit, gemeinsam mit Gunnar Cynybulk den Kanon Verlag aufzubauen. Seit Anfang 2024 arbeite ich freiberuflich als Moderator, Literaturkritiker und Veranstalter.

2020 und 2021 war ich in der Jury für den Aspekte Literaturpreis des ZDF und im Jahr 2024 in der Jury für den Hotlist Preis.

Ich liebe es, einmal im Monat mit Maria unseren gemeinsamen Podcast zu produzieren. Weil mir das Thema Literaturpodcasts auch über blauschwarzberlin am Herzen liegt, habe ich gemeinsam mit Carolin Callies, Anselm Neft und Nefeli Kavouras im Frühjahr 2024 die Plattform literaturpodcasts.de gegründet.

Mich interessieren die Kontingenz und die Verstörung, die von Literatur ausgeht. Im Lesen erfahren wir, dass die Welt nicht so sein muss, wie sie ist. Deswegen lese ich gern Gegenwartsliteratur und kluge Essays.